E-Fahrzeuge haben es im Winter nicht besonders leicht. An sehr kalten Wintertagen kann die Reichweite von Elektroautos um bis zu 40 Prozent sinken, vor allem wenn die Heizung eingeschaltet ist. Kalte Batterien sind bei eisigen Temperaturen nämlich nicht besonders effizient. Aber keine Bange! Mit den richtigen Tipps und Tricks trotzen auch Sie als Elektroautofahrer den frostigen Wintertagen.
Vorkonditionierung der Batterie
Dieser Tipp ist besonders empfehlenswert: Bei einigen Elektroautos kann die Abfahrtszeit während des Ladens eingestellt und damit die Batterie aufgewärmt werden – nutzen Sie diese Option. Einige Modelle wärmen dann sogar auch die Fahrerkabine. Wie bereits erwähnt ist eine kalte Batterie nicht annährend so effizient wie eine warme Batterie. Mit dieser Methode erhöhen Sie bereits die Reichweite um 15-20 Prozent!
Fahren Sie im Eco Modus
Wie die Vorkonditionierung ist dieser Tipp ein Muss im Winter. Die meisten Elektroautos verfügen über einen Eco Modus. Auch wenn Ihnen dieser Modus das Gefühl gibt, dass Ihr Fahrzeug dann langsamer fährt, er verlängert jedoch die Reichweite um einiges, da Ihr Elektroauto effizienter betrieben wird. Ausserdem wird die Motorleistung reduziert, die wiederum die Bodenhaftung bei Schnee und Eis verbessert.
Ziehen Sie sich warm an
Eine weitere effektive Form der Reichweitenerhöhung ist Ihre Kleidung: Behalten Sie Ihren Mantel an, tragen Sie eine Mütze, einen Schal und Handschuhe. Dieser Tipp eignet sich vor allem bei kurzen Strecken. Natürlich ist diese Fahrweise nicht mit einer warmen Fahrerkabine zu vergleichen. Auch wenn es etwas merkwürdig aussehen mag, warm eingepackt in einem Auto zu sitzen ist immer noch besser als irgendwo am Strassenrand zu stehen, weil die Energieanzeige leer ist. Bitte beachten Sie jedoch, dass allzu dicke Jacken und Mäntel die Wirkung des Sicherheitsgurtes drastisch vermindern können, da der Gurt idealerweise die Hüftknochen bei Erwachsenen umspannen sollte. Schon warme Stiefel machen einen gewaltigen Unterschied.
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Benutzen Sie die Sitz- und Lenkradheizung
Diese beiden Heizfunktionen benötigen nicht besonders viel Energie. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Insassen das Auto als wärmer empfinden, wenn nur schon der Po und der Rücken gewärmt werden. Das gleiche gilt für warme Finger, wenn Sie eine Lenkradheizung besitzen.
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Fahren Sie 100 km/h oder weniger
Jedes Auto benötigt bei Autobahngeschwindigkeit mehr Energie, da der aerodynamische Luftwiderstand exponentiell mit der Geschwindigkeit steigt. Ab 50 km/h benötigt das Fahrzeug mehr Energie, um den Wind wegzuschieben, als 2 Tonnen Metall zu bewegen. In eisigen Temperaturen sind die Fahrzeugbatterien ineffizienter und müssen mehr leisten, um die Autobahngeschwindigkeit zu halten. Wenn möglich, vermeiden Sie bei kalten Temperaturen am besten die Autobahn – nehmen Sie es gemütlich.
Nutzen Sie die Sonne
Dabei meinen wir nicht Solarzellen – die finden wir zwar auch cool. Parkieren Sie bei Gelegenheit draussen in der Sonne, die gleichzeitig Ihre Batterie und den Fahrerraum aufwärmt. Das funktioniert sehr gut, wenn Sie zum Beispiel Ihr Elektroauto länger draussen stehen lassen müssen.
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Schalten Sie die Windschutzscheibenheizung ein, aber auch wieder aus
Die Scheiben können bei kaltem Wetter beschlagen. Deshalb sollten Sie die Windschutz- und Heckscheibenheizung einschalten. Diese benötigt zwar mehr Batteriekapazität als die Standardheizung, befreit jedoch die beschlagenen Windschutz- und Heckscheiben schnell und effektiv. Vergessen Sie aber nicht, das Gebläse bzw. die Heckscheibenheizung danach wieder auszuschalten.
Nutzen Sie die Heizung auf niedriger Lüfterstufe
Richtig, die Heizung verbraucht viel wertvolle Batteriekapazität. Aber niemand möchte bei einer längeren Fahrt in einem ungeheizten Auto mitfahren – egal wie gut Sie in Ihren Winterkleidern eingepackt sind. Wenn die Heizung für eine längere Zeit ausgeschaltet war, braucht die Batterie mehr Energie und Leistung, um den Fahrerraum aufzuwärmen. Erhöhen Sie deshalb die Lüfterstufe nur schrittweise. So benötigt das Auto weniger Energie, um die Raumtemperatur auf eine angenehme Höhe einzustellen und zu halten.
Betätigen Sie wann immer möglich die Nutzbremse
Mit dem regenerativen Bremsen verlangsamen Sie Ihr Fahrzeug und laden dabei gleichzeitig den Akku auf. Bei der richtigen Betätigung können Sie die Reichweite um 10-15 Prozent erhöhen. Wenn Sie bergab fahren und dabei die Batterie aufgeladen wird, können Sie bei Bedarf die Gelegenheit gleich nutzen, die Heizung etwas aufzudrehen.
Die Ladesäule ist Ihr Freund
Beim Laden erhalten Sie nicht nur wieder ein paar Kilometer, sondern es erwärmt auch Ihren Akku. Auch eine Ladesäule mit geringer Spannung ist hier nützlich, vor allem wenn Sie ein paar Stunden vor Ort sind. Das Laden bei höherer Spannung oder das Schnellladen erhitzt Ihren Akku noch schneller und wie wir bereits wissen: Eine wärmere Batterie ist eine glücklichere Batterie. Vergessen Sie nicht, dass Sie während des Ladens die Fahrerkabine aufwärmen können. Denken Sie hierbei auch daran, dass eine kalte Batterie länger braucht, bis Sie geladen ist.
Befreien Sie Ihr Auto von Schnee und Eis
Letzter Tipp: Befreien Sie Ihr E-Fahrzeug von Schnee, Eis und Ablagerungen. Ansonsten ist Ihr Auto schwerer und auch die Aerodynamik leidet darunter, falls Sie viele Kilometer auf der Autobahn zurücklegen.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Tipps und Tricks helfen werden, damit Sie den Winter mit Ihrem Elektroauto gut überstehen. Falls Sie dennoch auf Nummer sichergehen wollen, dann laden Sie noch heute unsere App (erhältlich für Android und iOS) herunter und sehen Sie auf einen Blick, wo sich die nächste Ladestation befindet.
Quelle: greencarreports.com
Prinzipiell wirken sich extreme Temperaturen immer negativ auf die Lebensdauer von Akkus aus, also auch die K lte im Winter. Doch die Hersteller wissen um dieses Problem. Isolierungen verhindern eine Unterk hlung. Auch beim Ladevorgang gibt es Schutzeinrichtungen, die Sch den verhindern sollen. Wird etwa ein leeres Elektroauto bei eisiger K lte an eine Lades ule angeschlossen, erkennt das System die ung nstigen Bedingungen und reduziert entsprechend die Strommenge. Sch den werden so zwar vermieden, die sp rbar l ngere Ladedauer muss allerdings in Kauf genommen werden.