«Das Elektroauto ist viel zu teuer!», «Zum Laden brauche ich ja eine Woche Ferien!» oder «Viel zu gefährlich!». Ja, welche Behauptung stimmt den nun in Bezug auf die E-Mobilität von heute? Oder anders gefragt: Stimmt überhaupt eine? PLUG’N ROLL schaut für Sie im Mythen-Check genauer hin.
1. Mythos «Teurer Spass»
Der Wunsch nach einer nachhaltigen Mobilität ist das eine – das eigene Portemonnaie das andere. Der Wandel muss auch finanzierbar sein. Dass E-Autos vielfach bei identischer Ausstattung teurer in der Anschaffung sind als Verbrenner, ist Fakt. Fakt ist aber ebenso, dass E-Autos im Betrieb kostengünstiger sind – gerade und vor allem, wenn sie zu Hause geladen werden können. Und, das ist kein Mythos: Sie sind günstiger im Service. Einige Rechenbeispiele lieferte kürzlich das Online-Magazin «blick.ch».
Dazu gelten in der Schweiz eine Reihe an Fördermassnahmen auf nationaler, kantonaler und Gemeindeebene, die sich letztlich auf die einzelnen E-Autofahrer*innen auswirken. PLUG’N ROLL hat Ihnen hier eine Übersicht zu den aktuellen kantonalen Fördermassnahmen zusammengestellt.
Übrigens mischt bei der Preisentwicklung die Politik munter mit, und zwar mitten im Alltag. Beispielsweise will die Berner Stadtregierung Fahrer*innen von Benzinern künftig beim Parken auf öffentlichen Parkplätzen stärker zur Kasse bitten als E-Autofahrer*innen.
2. Mythos «Endlossuche»
Tankstellen überall – dafür keine Ladestationen für E-Autos? Stimmt nicht ganz. Mittlerweile finden sich in der Schweiz mehr öffentliche Ladestationen als Tankstellen für die Fahrt mit Verbrennermotoren. Über 6200 öffentliche Ladestationen sind es an der Zahl (Stand August 2021), demgegenüber finden nur knapp 3500 Tankstellen. Natürlich versorgen die Tankstellen mehr als nur ein Auto mit Benzin oder Diesel, doch auch hier gilt: Der Trend zeigt nach oben. Die Ladestationen werden mehr und mehr, ob in Betrieben, im Parkhaus oder in der Shopping-Mall.
3. Mythos «Schlechte Klimabilanz»
Die Gesamtklimabilanz, sprich die Produktion eines E-Autos und die der Energie, spricht für die E-Mobilität. In der Schweiz erst recht: Aufgrund des hohen Anteils an Wasserkraft ist der Strommix nachhaltiger als in anderen europäischen Staaten. Nachhaltigkeit ist das Stichwort: Wirklich nachhaltig ist nur, wer mit Ökostrom unterwegs ist. Das ist auch der Grund, weshalb PLUG N’ ROLL-Kunden Ökostrom mit dem Gütesiegel «Naturemade Star» beziehen. Strenge Umweltauflagen werden eingehalten.
Die Klimafreundlichkeit gegenüber Verbrennern lässt sich belegen: Eine Studie des US-Instituts International Council on Clean Transportation kam zum Ergebnis, dass ein elektrisches Auto der Kompaktklasse in Europa über die ganze Lebensdauer heute 66 bis 69 Prozent weniger Treibhausgase als ein vergleichbarer Benziner emittiert.
4. Mythos «Elektroschrott»
Akkus landen nicht im Schrott. Verbaute Lithium-Ionen-Akkus büssen im Laufe der Zeit zwar an Kapazität ein. Je nachdem, wie und wie oft geladen wird, schneller oder langsamer. Doch auch wenn ein Akku nach acht Jahren «nur» noch eine Kapazität von 70 Prozent aufweist: In der Tonne landet er nicht. Die Batterien können zum Beispiel Anwendung als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen im privaten Bereich finden. Ganz am Ende, nach rund 20 Jahren des Akku-Gebrauchs, wird der Akku nicht entsorgt, sondern recycelt. Rohstoffe wie Lithium und Kobalt werden zurückgewonnen und wiederverwertet. Die Energie, die dafür benötigt wir, reduziert sich mit neuen Verfahren und Erkenntnissen mal für mal.
5. Mythos «Einmal um die Ecke und Schluss ist»
Aktuelle Modelle von E-Autos fahren mit einer Akkuladung mittlerweile bis zu 550 Kilometer. Das ist eine lange Strecke gemessen an den in Europa durchschnittlich rund 50 zurückgelegten Kilometern pro Fahrer*in/Tag.
6. Mythos «Brandheiss»
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein E-Auto in Brand gerät, ist nicht höher als beim Verbrenner. Das zeigten unter anderem Tests des grössten Verkehrsclubs Europas, des ADAC. Gerät ein Fahrzeug trotzdem in Brand, ist das Löschen aber tatsächlich aufwendiger.
Übrigens sind E-Autos nicht weniger sicher als andere Fahrzeuge. Die Sicherheitssysteme sind modern und stehen jenen in Verbrennungsmotoren in nichts nach. Im Falle eines Unfalls unterbricht das Sicherheitssystem sofort den Stromfluss.
7. Mythos «Aber das Netz…!»
Die E-Mobilität ist Herausforderung und Chance zugleich. 2018 lag der Jahres-Stromverbrauch in der Schweiz bei 58 Terawattstunden. Wären alle Autos elektrifiziert, würden «nur» weitere 11,5 Terrawattstunden anfallen. Und bis dahin vergeht noch viel Zeit.
Gerade die E-Mobilität kann dafür genutzt werden, Strom lokal zu erzeugen und zu speichern. Bidirektionales Laden – oder das Auto als Stromspeicher fürs Haus. Beim bidirektionalen Laden ist der Stromfluss in beide Richtungen möglich. Dem Auto wird entweder Energie zugeführt oder bei Bedarf Energie entnommen. Kurzum: E-Autos werden als Stromspeicher für Gebäude nutzbar gemacht und bieten mit dem Voranschreiten des bidirektionalen Ladens neue Chancen für ein intelligentes Energiemanagement.