Die Regierung im Kanton Graubünden sieht die Elektromobilität als grosse Chance und legt nun dazu ein Paket mit Fördermassnahmen vor. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Vorbildfunktion des Kantons bilden hierzu die Schwerpunkte. Die Förderung der Elektromobilität und die dazugehörige Anpassung des Bündner Energiegesetzes soll bereits 2018 in Angriff genommen werden.
Zurzeit ist der Bestand an reinen Elektrofahrzeugen auf Bündner Strassen mit knapp einem Promille sehr gering. Die Hybridfahrzeuge erreichen im Ferienkanton knapp fünf Promille. Die Neuzulassungen nehmen nun jedoch von Jahr zu Jahr prozentual stark zu. So rechnet der Kanton damit, dass 2025 etwa jedes zehnte verkaufte Auto ein Batterie- oder Plug-In-Hybridfahrzeug sein wird. Ab 2035 sollen sogar gleich viele Elektrofahrzeuge wie Autos mit Verbrennungsmotor verkauft werden. Um den rechtzeitigen Aufbau einer bedarfsgerechten Anzahl gut platzierten, öffentlich zugänglichen und einfach nutzbaren Ladestellen zu gewährleisten, hat der Kanton in Zusammenarbeit mit Repower den Masterplan Ladeinfrastruktur E-Mobilität Kanton Graubünden erstellt. Dieser soll die Aktivitäten von Energieversorgern und Privaten zum Aufbau von Infrastrukturen für E-Fahrzeuge unterstützen.
Mit der Energiestrategie 2050 möchte der Bund den Energieverbrauch im Verkehr durch Effizienzsteigerungen senken und gleichzeitig die Umweltemmissionen der Fahrzeuge reduzieren. Werden die Elektrofahrzeuge nun mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben, so werden auch die Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen verringert und die lokalen Emissionen von Luftschadstoffen und Treibhausgasen gesenkt.
So sollen die öffentlich zugänglichen Ladepunkte gemäss dem Masterplan entlang der Hauptachsen und Kantonsstrassen vom Kanton gefördert werden. Diese Ladestationen werden das beschleunigte Laden (11-22 kW) und das Schnellladen (22-50 kW) ermöglichen. Das Pilotprojekt ist bereits für nächstes Jahr als eine Förderaktion geplant.
Mit diesem Schritt nimmt der Kanton Graubünden eine Vorbildfunktion ein. Mit der Bereitstellung von Ladeinfrastrukturen bei den kantonalen Verwaltungsgebäuden soll auch die interne Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen massiv aufgestockt werden. So wird ein Angebot für die Mitarbeitenden und die Kundschaft geschaffen. Dazu wird ein umfassendes betriebliches Mobilitätsmanagement eingeführt, das zusammen mit der Realisierung des neuen Verwaltungszentrums «sinergia» in Chur in rund zwei Jahren umgesetzt wird.